1 Jahr Tanzforum Speyer - Mein erstes Jahr als Tanzschulinhaberin

Vor ziemlich genau einem Jahr, im Oktober 2019, habe ich meine Tanzschule, das Tanzforum Speyer (die ehemalige Ballettschule Weber-Szymczak) übernommen. Es war ein sehr spannendes Jahr - Zeit mal zurückzublicken!

 

Ein Jahr geht schnell vorbei, so viel kann ich sagen. Mir kommt es vor, als wäre es gestern gewesen, seitdem ich das Tanzforum Speyer „meine Tanzschule” nennen darf.

Zwar bin ich seit Oktober 2019 die Inhaberin der Tanzschule, aber der Übernahmeprozess begann schon um einiges früher. So eine Übernahme kann ein ganz schön aufregender Prozess sein. Es gibt so viel zu organisieren und zu planen, dass man manchmal nicht mehr weiß, wo einem der Kopf steht. Ämter, Banken, Berater… Termine über Termine häufen sich an und man weiß gar nicht, wo man als erstes beginnen soll. Wenn ich an die Zeit der Übernahme zurückdenke, bekomme ich manchmal immer noch ein bisschen Herzklopfen, aber im Nachhinein bin ich sehr froh, all diese Hürden gemeistert zu haben. Ich bin immer noch sehr dankbar für alle Menschen, die manchmal wie durch Zauberhand zur richtigen Zeit in mein Leben gekommen sind und mich in diesem Prozess unterstützt haben. 

 

Im Oktober letzten Jahres war es dann soweit. Da war ich also und konnte mich nun „Tanzschulbesitzerin” nennen. Doch damit war es noch lange nicht getan. Von diesem Zeitpunkt an ging der richtige Lernprozess für mich erst los. Es standen, neben dem Unterrichten (was ich ja schon seit 2016 in verschiedenen Tanzschulen im Umkreis und auch in der Ballettschule Weber-Szymczak in Speyer tat), vor allem im organisatorischen Bereich viele neue Aufgaben für mich an. Plötzlich war ich nicht mehr nur die Tanzpädagogin, sondern auch die Sekretärin, Buchhalterin, Webdesignerin, Reinigungskraft und manchmal auch Handwerkerin. Aber wie heißt es doch so schön: Man wächst an seinen Aufgaben! Und ich muss sagen, dass es einerseits zwar anstrengend sein, aber auch Spaß machen kann, sich immer wieder neuen Herausforderungen zu stellen. Langeweile kommt so jedenfalls nicht auf! 

 

Natürlich habe ich, trotz allen zusätzlichen Aufgaben, die meiste Energie in den Unterricht und das Tanzen mit meinen Schülerinnen gesteckt. Natürlich kommt es bei so einer Übernahme auch immer zu einem großen Umbruch in den Kursen und Gruppen. Alte Schülerinnen gehen, neue kommen, Gruppen lösen sich auf und entstehen neu. Man macht gute und weniger gute Erfahrungen mit Schülerinnen und Eltern, mit denen man in diesen Zeiten des Wandels in Kontakt kommt, aber auch damit lernt man umzugehen. 

 

Im November und Dezember 2019 startete ich mit meinen Schülerinnen erste kleine Aktionen. Zunächst mussten einmal Fotos für die Website der Tanzschule her und so organisierte ich für alle Gruppen ein kleines Fotoshooting. Hierbei machten wir dann gleich auch noch Fotos von jeder einzelnen Schülerin, die ich dann als Weihnachtskarten an sie verschenkte. Unterstützung bekam ich dabei von Hipolito Macamo von Regiehelden, der die tollen Fotos machte, wofür ich sehr dankbar bin.

In der letzten Stunde vor den Weihnachtsferien gab es dann für alle Gruppen eine kleine  „Zuschauerstunde”, in der die Eltern zum Zuschauen im Unterricht in die Tanzschule kommen durften. Ich denke, das war für alle Beteiligten (trotz des doch recht kleinen Tanzsaales) ein schönes Erlebnis. 

 

Das neue Jahr 2020 startete dann zunächst erstmal mit dem regulären Unterricht. Oft kam bei den Schülerinnen die Frage, bzw. der Wunsch nach einer großen Aufführung auf, da sie das von meiner Vorgängerin so kannten. Zuerst war ich mir unsicher, ob ich mich dieser Aufgabe schon gewachsen fühlte, schließlich war ich gerade mal seit gut drei Monaten in meiner  „neuen Rolle” und hatte weder Connections zu Veranstaltungsräumen, geschweige denn Kostüme, Requisiten, Bühnenbilder und was man sonst noch alles braucht, um so ein großes Event auf die Beine zu stellen. Dennoch begann ich, da ich die Vorstellung davon, ein Tanzstück auf eine Bühne zu bringen, doch ganz schön fand, mich nach einer passenden Location umzusehen. Einige Ideen waren schon da, doch dann passierte etwas, womit wohl niemand gerechnet hatte.

Corona machte wohl vielen von uns einen Strich durch die Rechnung und so wurden meine Pläne auch erstmal zerschlagen.

Als ich die Tanzschule dann ab Mitte März 2020 vorübergehend schließen musste, war das für mich mit einer großen Unsicherheit verbunden. Gerade hatte ich angefangen, als Tanzschulinhaberin Fuß zu fassen und dann sowas. Einerseits war ich verunsichert, wie sich diese ganze Situation auf die Tanzschule, die für mich gerade erst am Anfang stand, auswirken würde, aber ich wäre nicht ich, wenn ich nicht versucht hätte, irgendwie das Beste aus der Situation zu machen. So erstellte ich, um die erste tanzfreie Zeit zu überbrücken, erstmal ein paar Übungsvideos für zu Hause für alle Gruppen. Als der Lockdown dann doch länger andauerte als ursprünglich gedacht, bot ich meinen Unterricht auch online über Zoom an und lernte diese Form des Unterrichtens auch zu schätzen. Natürlich kann jedoch auch die beste Technik den persönlichen Kontakt zu meinen Tanzschüler/innen nicht ersetzen und so freute ich mich umso mehr, als ich das Studio Ende Mai wieder öffnen konnte. Natürlich ging es erstmal in Kleingruppen und mit Abstand wieder los, was durch die geringe Größe meines Tanzsaales erhebliche Einschränkungen mit sich brachte. Nun hieß es für mich und alle Beteiligten geduldig zu sein und dran zu bleiben. Ich bin wirklich sehr dankbar für die Unterstützung, die ich durch meine Schülerinnen und vor allem auch deren Eltern in dieser Zeit erfahren durfte. 

 

Mehr darüber, wie ich das Tanzen zu Corona-Zeiten umgesetzt habe, kannst du übrigens auch hier im Interview mit Astrid Pinter (ebenfalls Tanzpädagogin mit eigenem Blog) lesen. 

 

Erst nach den Sommerferien, ab August 2020, kehrte langsam wieder Normalität in den Unterricht im Tanzforum Speyer ein. Einige Auswirkungen der Corona-Zeit machen sich in meinem kleinen Unternehmen natürlich auch vor allem jetzt im Nachhinein bemerkbar, aber ich denke, dass ich durch diese schwierige Zeit auch nur lernen und wachsen kann.

Gerade durch diese Krise habe ich es sehr zu schätzen gelernt, meinen Beruf ausüben und meinen Schülerinnen das Tanzen nahebringen zu können. 

 

Jetzt, im Oktober 2020, bin ich einfach nur froh, dass der Tanzunterricht für alle wie gewohnt stattfinden kann und ich habe schon sehr viele kreative Ideen im Kopf, die ich in nächster Zeit gemeinsam mit meinen Schüler/innen umsetzen möchte. Auch neue Schüler/innen sind in meinen Kursen im Tanzforum Speyer herzlich willkommen.

Ich freue mich sehr auf die kommende Zeit und bin gespannt, was mir mein zweites Jahr als Tanzschulinhaberin so bringen wird!

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