Warum Tanzen?

 

Dass das Tanzen eine wichtige Rolle in meinem Leben einnimmt, ist ja, allein aufgrund dessen, dass ich es zum Beruf gemacht habe, schon bekannt. Aber wie kam es dazu, dass das Tanzen einen so großen Platz in meinem Leben eingenommen hat? Wieso hat mich das Tanzen stets so fasziniert?

 

Als Kind war es ganz klar die Freude an der Bewegung zur Musik, die mich dazu bewegt hat, immer weiter zu tanzen. Es hat einfach nur Spaß gemacht und war auch eine willkommene Abwechslung zum Stillsitzen in der Schule. Bald darauf kam auch der ästhetische Aspekt dazu. Ich wollte mich auch so schön und leicht über die Bühne bewegen, wie die Tänzerinnen, die ich im Theater gesehen hatte. Etwas später merkte ich, als ich immer mehr in die modernen Tanzrichtungen eintauchte, dass durch den Tanz nicht immer nur das Schöne und Leichte verkörpert wird, sondern auch die unangenehmen, manchmal sogar sehr hässlichen Seiten des Lebens ausgedrückt werden können. Von Angst, Aggression und Trauer bis hin zu Liebe und Freude kann alles in einer Choreographie verarbeitet werden. Und das war es, was den Tanz auch in meiner Teenager-Zeit immer interessant für mich machte. Natürlich auch in Verbindung damit, meinen Körper zu trainieren und mich in den verschiedenen Stilen weiterzuentwickeln.

 

Und wie ist es in der Gegenwart? Wenn ich darüber nachdenke, kommt mir als erstes wieder die Vielseitigkeit in den Sinn. Tanzen ist so vieles: eine Kunstform, eine Möglichkeit sich auszudrücken, sich fit zu halten, den Körper besser kennenzulernen, auch das Gehirn zu trainieren und gleichzeitig Körper und Seele zu vereinen.

 

Wenn ich mir Tanz anschaue, fasziniert mich die Ästhetik, die ein oder mehrere Körper auf die Bühne bringen können. Gleichzeitig können so viele verschiedene Emotionen ausgedrückt und Botschaften übermittelt werden, sowohl die positiven, als auch die negativen. Und zwar manchmal klarer als Worte es je könnten. Bewegung und Körpersprache kann so viel mehr über uns verraten, als wir im Alltag wahrnehmen oder nutzen.

Dies fällt mir auch immer wieder auf, wenn ich selbst tanze. Egal, ob ich eine Choreographie von jemandem lerne, oder selbst kreiere. Man hat so viele Interpretationsmöglichkeiten und kann ein und dieselbe Bewegung auf unzählige Arten ausführen und ihr somit einen bestimmten Ausdruck verleihen. Auch, wenn ich Choreographien an meine Schüler weitergebe, ist es für mich immer interessant zu sehen, wie diese die Bewegungen für sich selbst interpretieren, oftmals sogar ohne viel darüber nachzudenken. Andersherum können Emotionen natürlich auch dazu anregen zu tanzen oder zu choreographieren. Es können Emotionen sein, die aus uns selbst heraus entstehen, oder auch solche, die ein Musikstück, das uns inspiriert, vorgibt. Der Musik-Aspekt war auch immer ein Grund dafür, dass ich das Tanzen beispielsweise anderen Sportarten vorgezogen habe. Tanzen war für mich ohnehin schon immer weniger ein Sport als eine Kunstform. Den Körper im Einklang mit der Musik zu bewegen, Emotionen auszudrücken, bzw. mit dem Körper eine Botschaft zu übermitteln und eine Ästhetik zu kreieren - das macht für mich das Tanzen aus und das sind die Gründe, warum ich tanze.

 

Wie ist das bei dir? Warum tanzt du? Oder falls du nicht tanzt: was fasziniert dich daran?

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