Wer mich kennt, weiß, dass ich gerne mal etwas Neues ausprobiere. Und das habe ich auch am vergangenen Wochenende gemacht. Ich habe einen Crash-Kurs in Kizomba mitgemacht und möchte nun von meinen Erfahrungen mit dieser für mich neuen Tanzrichtung berichten.
Bisher beschränkten sich meine Erfahrungen im Paartanz nur auf den klassischen Tanzstunden-Kurs, den man so allgemein während der Schulzeit mitmacht. Natürlich gibt es beim Ballett und Modern Dance bzw. Contemporary auch einige Möglichkeiten zum Partnering, wobei es jedoch meistens so ist, dass man sich nicht die ganze Zeit über von einem Partner führen lassen muss, was aber zum Beispiel ein wichtiger Aspekt im Kizomba ist. Dazu aber später mehr.
Kizomba ist eine Tanzrichtung, die mir vor einiger Zeit noch gar kein Begriff war und ich habe mitbekommen, dass es vielen Leuten in meiner Umgebung genauso geht. Das könnte vielleicht daran liegen, dass Kizomba ein noch recht „junger“ Tanz ist, der sich, wie so viele Tanzarten, immer noch stetig weiterentwickelt. Im Workshop habe ich erfahren, dass Kizomba aus Angola stammt, was früher eine portugiesische Kolonie war. Kizomba ist eigentlich eine Musikrichtung, zu der sich dann der Tanz entwickelt hat. Es gibt den traditionellen Kizomba und den Urban Kizomba, welcher viele Einflüsse aus anderen Tanzstilen, wie zum Beispiel Salsa, beinhaltet.
Nun aber etwas mehr zum Tanz an sich: Der Kizomba-Grundschritt, den wir zunächst beim Crash-Kurs gelernt haben, besteht eigentlich aus vielen kleinen Schritten, bei denen die Füße über den Fußballen abgerollt werden. Mit diesen Schritten bewegt man sich durch den Raum und durch das Einbauen bestimmter Elemente, wie Richtungswechsel, Tempowechsel, Drehungen und bestimmte Figuren, entsteht der Tanz. Wir haben während des Kurses einige dieser grundlegenden Sachen gelernt, die wir dann nach und nach in das Tanzen mit dem Partner einbauen konnten.
Beim Crash-Kurs habe ich erfahren, dass es beim Kizomba grundsätzlich viel um die Gewichtsverlagerung, genauer gesagt darum geht, die Gewichtsverlagerung des Partners zu spüren und als
Bewegungsimpuls zu nutzen. Hierbei übernimmt der Mann die Führung und die Frau passt sich den Bewegungen des Mannes an. Heißt für den Mann, dass er immer vorausdenken und die Bewegungen sehr
bestimmt ausführen muss, damit die Frau gut folgen kann, denn sie weiß ja schließlich vorher nie, was der Mann vor hat. Der Mann hat also die komplette Verantwortung für das, was als nächstes
passiert. Für mich als Frau erfordert das viel Konzentration, denn man muss sich gut auf den Partner einlassen, um zu spüren, welchen Schritt er ausführen möchte. Dies kann einerseits zwar
anstrengend sein, aber auf der anderen Seite auch entspannend, da man sich als Frau nicht die ganze Zeit Gedanken über die nächsten Schritte machen, sondern einfach nur folgen muss. Dies
erfordert natürlich auch einiges an Vertrauen in den Partner.
Für mich persönlich war es anfangs ein bisschen ungewohnt, die Kontrolle an den Partner abzugeben, da ich das von den anderen Tanzstilen überhaupt nicht gewohnt bin. Gerade beim Ballett ist die
Kontrolle über den eigenen Körper und die Schritte ja eine Grundvoraussetzung. Das heißt natürlich nicht, dass man sich beim Kizomba nicht auch auf den eigenen Körper konzentrieren muss, denn
auch hier sind die Körperhaltung und Körperspannung sehr wichtig, um beim Tanzen eine gute Figur zu machen.
Ein weiterer wichtiger Teil des Kizomba ist die Musikalität. Hier gibt es unzählige Möglichkeiten, den Tanz dadurch interessant zu gestalten. Man kann zum Beispiel das Tempo wechseln, Pausen
einbauen und vieles mehr, um auf die Musik einzugehen. So kann jedes Musikstück von jedem Tanzpaar ganz individuell interpretiert werden. Auch hier war es für mich als Frau immer wieder
interessant mitzubekommen, wie die Tanzpartner, die ich während des Kurses hatte, die Musikstücke ganz unterschiedlich genutzt haben. Hier ist natürlich auch wieder ein gutes Reaktionsvermögen
der Frau gefragt, da sie sich nicht nur auf die Schritte, sondern auch auf die Tempowechsel, die der Mann vornimmt, konzentrieren muss. Aber gerade durch diese vielen Möglichkeiten, mit der
Musikalität zu „spielen“, wird der Tanz sowohl für Tänzer als auch für mögliche Zuschauer interessant.
Während des Kizomba-Crash-Kurses habe ich also einiges über diese Tanzrichtung gelernt und es war ziemlich interessant. Das Einlassen auf den Partner und das Spiel mit der Musikalität machen den Kizomba aus und tragen zur Vielseitigkeit dieses Tanzstils bei. Für mich war es sehr interessant, das Tanzen auch mal auf diese für mich neue Art und Weise zu erleben, ich konnte daraus einiges für mich mitnehmen und bin gespannt darauf, demnächst eventuell noch weitere Erfahrungen im Kizomba zu sammeln. Es lohnt sich also in jedem Fall, es auszuprobieren!
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